Glossar

Die wichtigsten Begriffe zur CO2 Bilanzierung und Umweltbewertung

B

Biokapazität

Die Biokapazität ist die Fähigkeit von Ökosystemen, nützliches biologisches Material zu produzieren und erzeugte Abfallstoffe zu absorbieren.

Ein ökologisches Defizit ist erreicht, wenn der ökologische Fußabdruck einer Bevölkerung die Biokapazität übersteigt. Dazu lässt sich eine ökologische Reserve feststellen. Entspricht ein ökologische Defizit z.B. dem Faktor 2 und würde die gesamte Weltbevölkerung so Leben, würden 2 Erden benötigt um das ökologische Gleichgewicht aufrechtzuerhalten. Die Maßeinheit für den ökologischen Fußabdruck und die Biokapazität wird in globalen Hektar angegeben.

Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung

Biomasse / Biogas

Biomasse ist der biologisch abbaubare Teil von Erzeugnissen, Reststoffen und Abfällen der Land- und Forstwirtschaft sowie damit verbundener Wirtschaftszweige wie Aquakultur und Fischerei.

Biomasse gehört im Gegensatz zu Erdöl, Kohle und Erdgas zu nachwachsenden Rohstoffen. Bei der Verbrennung von Biomasse oder Biogas wird etwa nur so viel CO2 freigesetzt, wie der Atmosphäre beim Pflanzenwachstum entzogen wurde. Somit hat die gewonnene Bioenergie eine gute CO2-Bilanz.

Als Brennstoff für Fahrzeuge und in Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen kann flüssige Biomasse in Form von Pflanzenölen dienen.

Biogas entsteht durch die Vergärung von Bioabfällen und pflanzlichen sowie tierischen Reststoffen. Hierbei kann es bearbeitet in das Erdgasnetz eingespeist werden oder in Blockheizkraftwerken verbrannt werden.

Quellen:
EnBW Energie Baden-Württemberg AG
Agentur für erneuerbare Energien
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe

C

Carbon Credit - Emissionszertifikat

Der Emissionsausgleich stellt eine Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen oder eine Erhöhung der CO2-Speicherung, z. B. durch die Rückgewinnung von Land oder das Aufforsten, dar, die zur Kompensation von Emissionen eingesetzt wird, die anderweitig entstehen.

Das Emissionszertifikat ist ein von Regierungen oder unabhängigen Zertifizierungsstellen beglaubigtes Zertifikat, welches einer Reduktion von einer Tonne CO2 Emissionen oder einer vergleichbaren Menge anderer Treibhausgase ist. Unternehmen oder Einzelpersonen können das Zertifikat zum Ausgleich ihrer unvermeidbaren Emissionen einsetzen.

Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung
Autoren: Florian Mersmann, Marcel Braun für bpb.de
CC BY-NC-ND 2.0 DE

CCF - Corporate Carbon Footprint

Corporate Carbon Footprint nach ISO 14064 (Greenhouse Gas Protocol). Erstellung von umfassenden Treibhausgasbilanzen von Unternehmen und Organisationen über alle Organisationsbereiche.

CDP Reporting - Carbon Disclosure Project

Das CDP – Carbon Disclosure Project ist eine Non-Profit-Organisation welche das Ziel verfolgt, dass Unternehmen und Kommunen ihre Umweltdaten zur vergleichenden Analyse veröffentlichen. Dadurch können Unternehmen voneinander bei der Umsetzung ökologischer und nachhaltiger Konzepte lernen.

Das CDP verwaltet mittlerweile dabei den weltweit größten Datenpool.

CO2

Kohlenstoffdioxid/Kohlendioxid ist die chemische Verbindung aus Kohlenstoff und Sauerstoff. CO2 ist ein nicht brennbares, saures und farbloses Gas. CO2 ist ein natürlicher Bestandteil der Luft und ein wichtiges Treibhausgas in der Erdatmosphäre. Durch die Verbrennung fossiler Energieträger steigt der Anteil von Kohlendioxid in der Erdatmosphäre. Dies bewirkt eine Verstärkung des Treibhauseffekts und führt zur globalen Erwärmung.

CO2-Budget

Das CO2-Budget beschreibt die Menge an Emissionen, die noch in die Atmosphäre freigesetzt werden können, um das 1,5°C-Ziel aus dem Pariser Klimaabkommen zu erreichen.
Laut Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change ist dieses Budget von 316Gt (auf Basis der momentanen globalen CO2-Emissionen) in ca. 7 Jahren aufgebraucht. Das Budget von 1066 Gt für das 2°C-Ziel ist in ca. 25 Jahren erschöpft. Die Grundlage der Berechnung ist ein jährlicher weltweiter Ausstoß von 42 Gt pro Jahr und ein CO2-Budget von 420 Gt beziehungsweise 1160 Gt entsprechend den Szenarien.

Quelle: Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change

CO2-Äquivalente (CO2e)

Emissionen von anderen Treibhausgasen als Kohlendioxid (CO2) werden zur Vergleichbarkeit, entsprechend ihrem globalen Erwärmungspotenzial, in CO2-Äquivalente umgerechnet (CO2 = 1).

Das Kyoto-Protokoll nennt sechs Treibhausgase:

    • Kohlendioxid (CO2)
    • Methan (CH4)
    • Lachgas (N2O)
    • Fluorierten Treibhausgase (F-Gase):
      • Wasserstoffhaltige Fluorkohlenwasserstoffe (HFKW)
      • Perfluorierte Kohlenwasserstoffe (FKW)
      • Schwefelhexafluorid (SF6)
      • Stickstofftrifluorid (NF3)

CSR - Corporate Social Responsibility

Corporate Social Responsibility ist die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen zum nachhaltigen Wirtschaften.

Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS)

CSRD - Corporate Sustainability Reporting Directive

EU-Richtlinie zur Unternehmens-Nachhaltigkeitsberichterstattung mit verbindlichen EU-Berichtsstandards.
Unternehmen sind verpflichtet über die Auswirkungen des eigenen Geschäftsbetriebs auf Mensch und Umwelt sowie über die Auswirkungen von Nachhaltigkeitsaspekten auf das Unternehmen zu berichten.

Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS)

D

DNK - Deutscher Nachhaltigkeits Kodex

Der DNK bietet einen Einstieg in die Nachhaltigkeitsberichterstattung und unterstützt den Aufbau einer Nachhaltigkeitsstrategie. Das regelmäßige Reporting macht die Entwicklung eines Unternehmens im Zeitverlauf transparent. Dazu erstellen Unternehmen eine Erklärung zu zwanzig DNK-Kriterien und den ergänzenden nichtfinanziellen Leistungsindikatoren.

Quelle: Deutscher Nachhaltigkeitskodex

E

eco-scout

ecological scarcity outcome definiert einen zentralen Standard für die Erstellung von Umweltbewertungen/Ökobilanzen. Diese basieren auf klaren Transparenzkriterien für die verwendeten Daten und Vorgaben sowie Zielen der nationalen Umweltbehörden. Bewertungen werden dadurch zum Kommunikationsmittel mit Kunden, Wettbewerbern, Behörden, der Öffentlichkeit und Verbänden.

Quelle: eco-scout

Emissionsrechte

Durch den Emissionshandel soll die Atmosphäre im Hinblick auf die Emission von Treibhausgasen in ein kostenpflichtiges Gut verwandelt werden. Dies wird erreicht, indem die Emission dieser Gase an den Besitz von Berechtigungen zur Emission von Treibhausgasen geknüpft wird. Dadurch darf der Emittent von Treibhausgasen nur die Menge an Schadstoffen in einem Zeitraum freisetzen, für die er über Emissionsrechte verfügt.

Erreicht der Emittent eine Reduktion der Emissionsmenge, verfügt er über überschüssige Emissionsrechte. Diese kann er an Emittenten weiterveräußern für die eine Nachrüstung von Anlagen höhere Kosten verursacht als der Erwerb zusätzlicher Emissionsrechte. Durch den Emissionshandel können genau definierte Reduktionsziele erreicht werden. Es wird eine wirtschaftliche Anreizstruktur geschaffen, Emissionen zu verringern oder zu vermeiden.

Quelle: Umweltbundesamt

ESG Monitoring

Datenerhebung über das gesamte Unternehmen mit automatisierter Aggregation für Management-Dashboards, CSR-Reportings oder Zertifizierungen wie EMAS oder ISO 14001.

ESG Rating

ESG-Ratings werden durch Investoren genutzt um die Nachhaltigkeits-Performance von Unternehmen zu messen und zu vergleichen. Unternehmen welche die Kriterien der ESG-Ratings kennen und in ihrer Kommunikation berücksichtigen, erzielen bessere Ratings und haben dadurch Vorteile bei Entscheidungen zu Investments und Kreditvergaben.

ESG-Reporting - Environmental Social Governance

ESG beschreibt den freiwilligen Beitrag der Wirtschaft zu einer nachhaltigen Entwicklung, der über die gesetzlichen Anforderungen hinausgeht. Die ESG-Berichterstattung umfasst die Offenlegung von Daten zur Erläuterung der Auswirkungen von Unternehmen in den Bereichen: Umwelt, Soziales und Unternehmensführung.

ESRS - European Sustainability Reporting Standards

Einheitliche europäische Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Die ESRS sind Bestandteil der CSRD, der Corporate Sustainability Reporting Directive. Die ESRS-Standards sind verpflichtend anzuwenden.

Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS)

G

GHG - Greenhouse Gas Protocol

Das GHG Protocol (Treibhausgasprotokoll) definiert umfassende globale Rahmenbedingung zur Bilanzierung von Treibhausgasemissionen und zum dazugehörigen Berichtswesen für Unternehmen und den öffentlichen Bereich.

Die Standards des GHG Protocol knüpfen meist an die der internationalen Klimapolitik an und schließen Regelungslücken, die von staatlicher Seite noch nicht ausgefüllt wurden.

Das GHG Protocol gilt als der verbreitetste Standard zur Erstellung von Treibhausgasbilanzen. Zahlreiche weitere Standards bauen darauf auf, darunter ISO 14064.

GRI-Reporting - Global reporting initiative

Die GRI-Standards verstehen sich als die globale Praxis für die öffentliche Berichterstattung zu ökonomischen, ökologischen und sozialen Auswirkungen von Unternehmen bzw. Organisationen. Auf Standards basierende Nachhaltigkeitsberichterstattung informiert über positive oder negative Beiträge einer Organisation zu einer nachhaltigen Entwicklung.

Modulare, verbundene GRI-Standards sollen zur Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts, der sich auf wesentliche Themen konzentriert, verwendet werden. Drei universelle Standards werden bei der Erstellung des Nachhaltigkeitsbericht verwendet. Eine Organisation wählt außerdem themenspezifische Standards − ökonomische, ökologische oder soziale − aus, um über ihre wesentlichen Themen zu berichten.

Die Erstellung eines Berichts gibt damit ein umfassendes Bild über die wesentlichen Themen einer Organisation, den damit verbundenen Auswirkungen sowie deren Handhabung.

Quelle:
Global Reporting Initiative
GRI deutsch

I

Indirekte Emissionen

Scope 2 und Scope 3 umfasst die indirekte Emissionen.

  • Scope 2 beinhaltet Emissionen aus dem Stromverbrauch und der Wärmeerzeugung in Gebäuden.
  • Scope 3 umfasst zahlreiche indirekte Emissionen wie Rohstoffe, Logistik, Geschäftsreisen, Mitarbeiterverkehr, die entlang Ihrer gesamten Wertschöpfungskette anfallen.

Indirekte THG-Emissionen entstehen in Prozessen des Unternehmens, werden jedoch in anderen Organisationseinheiten erzeugt, die unter der Kontrolle oder sich im Besitz eines anderen Unternehmens befinden. Die Organisation hat bei der Berichtserstellung keinen Einfluss auf diese Emissionen.

Quelle:
Greenhouse Gas Protocol

ISO 14040

Umweltmanagement – Ökobilanz – Grundsätze und Rahmenbedingungen und allgemeine Anforderungen der Ökobilanz.

ISO 14041

Umweltmanagement – Ökobilanz – Festlegung des Ziels und des Untersuchungsrahmens sowie Sachbilanz.

ISO 14042

Umweltmanagement – Ökobilanz – Wirkungsabschätzung.

ISO 14043

DIN EN ISO 14043 Umweltmanagement – Ökobilanz – Auswertung. Am 30. Juni 2006 wurde die zweite Edition der ISO 14040 sowie die neue ISO 14044 publiziert.

ISO 14044

ISO 14044 stellt gemeinsam mit der neuen ISO 14040 den Standard für eine ISO-konforme Ökobilanzierung dar. Die ISO 14044 ist eine Zusammenfassung der bisherigen ISO-Normen 14041 bis 14043 zum Thema Ökobilanz.

ISO 14064

Spezifikation mit Anleitung zur quantitativen Bestimmung und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen und Entzug von Treibhausgasen auf Organisationsebene.

J

Joint Implementation

Die Joint Implementation ist ein projektorientierter Vorgang, der auf Artikel 6 des Kyoto-Protokolls aufsetzt. Führen zwei Industrieländer gemeinsam ein Projekt durch, die sich beide zu einem Emissionsreduktionsziel bekennen (welches unter das Kyoto Protokoll fällt), ist das Projekt im Anwendungsbereich der Joint Implementation anzusiedeln.

Finanziert oder initiiert ein Industrieland ein Klimaprojekt in einem anderen Industrieland, kann es sich die Emissionsreduktionen in Form von Emissionsreduktionseinheiten (ERUs) gegen sein Kyoto-Ziel verrechnen lassen. Diese Kooperationen stellen eine flexible und kostengünstige Methode für beide Vertragsparteien dar, ihre Kyoto-Verpflichtungen zu erreichen. Gleichzeitig profitiert das Gastland vom Technologietransfer und den Investitionen.

Quellen:
UNFCCC
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz

K

Kompensation

Die Kompensation von Treibhausgasemissionen ist eine Alternative Klimaneutralität zu erzielen. Hier werden die Emissionen der Organisation mit anderen Möglichkeiten verringert. Das sind z.B. Investitionen in regenerative Energien, Steigerung der Energieeffizienz und andere CO2-reduzierende Alternativen wie z.B. , das Aufforsten oder die Einlagern von Kohlenstoff im Boden.

Kyoto-Protokoll

Das Kyoto-Protokoll ist ein Zusatzprotokoll zum Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC) und wurde am 11. Dezember 1997 verabschiedet. Es war das erste Abkommen, das rechtlich verbindliche Verpflichtungen für Industrieländer zur Reduzierung und Begrenzung von Emissionen festgeschrieben hat.

„Kyoto II“ ist die zweite Verpflichtungsperiode von 2013 bis 2020. Es waten mehr europäische Länder sowie Australien beteiligt. Die Länder verpflichteten sich, in diesem Zeitraum ihre Emissionen um mindestens 18% unter den Wert von 1990 zu senken. Weiterhin definierten die EU-Mitgliedsstaaten ein eigenes Reduktionsziel von 20%. Dazu fügten sie 7 Treibhausgase hinzu, mit neuen Regeln für Industrieländer, die die Emissionen aus Landnutzung und Forstwirtschaft einbeziehen.

Zusätzlich zur Reduktion ihrer direkten Emissionen können die Staaten folgende drei Kyoto Elemente nutzen, um Ihr Klimaziel zu erreichen:

  • Emissionshandel (globaler Handel mit Emissionsrechten)
  • Joint Implementation (Technologietransfer & Entwicklungen)
  • Clean Development Mechanism (Finanzierung von Projekten in Entwicklungsländern)

Quellen: UNFCC

L

LCA-Datenbank

Life-Cycle-Assessment-Datenbanken oder auch Ökobilanzdatenbanken genannt wie z.B. eco-invent.

Quelle: ecoinvent

N

Netto-Null-Emissionen

Definiert das allgemeine Ziel für Aktivitäten gegen den Klimawandel. Netto Null steht für die notwendige und deutliche Reduktion der Emissionen, die vor allem bei der Nutzung fossiler Brennstoffe freigesetzt werden. Die restlichen Emissionen werden durch entsprechende Massnahmen aus der Atmosphäre entfernt. So kann man zwischen Netto-Null-Emissionen, Klimaneutralität und CO2-frei unterschieden.

O

Ozonzerstörende Emissionen

Emissionen können die stratosphärische Ozonschicht reduzieren, wenn Sie ein positives Ozonabbaupotenzial (ODP) besitzen. Viele ozonabbauenden Stoffe (ODS) werden über das Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), dem “Montreal Protocol on Substances that Deplete the Ozone Layer”, definiert. ODS sind Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), teilhalogenierte Fluorchlorkohlenwasserstoffe (HFCKW), Halone und Methylbromid. Die am häufigsten eingesetzten H-FCKW sind H FCKW-22 oder R-22. Diese Kältemittel werden in Klimaanlagen und Kühlgeräten verwendet.

Quellen: Umweltbundesamt

P

PCF - Product Carbon Footprint

Product Carbon Footprint nach ISO 14040 ist die etablierteste Methode zur Ermittlung der CO2 Klimaauswirkung eines Produkts.

R

REDD

 „Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation“ in Entwicklungsländern. Die Vertragsstaaten der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) haben das Programm entwickelt.

Wälder sind einer der größten Kohlenstoffspeicher weltweit. Rodung und Waldschädigung verursachen ca. 11% der globalen CO2-Emissionen.‍
Das REDD+ Programm bietet Möglichhkeiten für Entwicklungsländer, die eigenen Emissionen aus Waldgebieten zu reduzieren und in kohlenstoffarme Wege für eine nachhaltige Bewirtschaftung zu investieren.

Die Entwicklungsländer erhalten Zahlungen, die auf den Resultaten ihrer Aufforstungen aufsetzen. Dadurch erzeugt REDD+ einen finanziellen Ausgleich für das in Wäldern gespeicherten CO2. REDD+ geht über den Schutz vor Rodung und Waldschädigung hinaus und definiert auch den Naturschutz und die Biodiversität, zusammen mit der Unterstützung lokaler Gemeinden, für eine nachhaltige Bewirtschaftung, um damit den CO2-Vorrat im Wald zu verbessern.

Quelle: UN-REED

S

SBT - Science Based Targets

Die Initiative Science Based Targets wurde 2015 ins Leben gerufen, um wissenschaftlich basierte Zielsetzungen zu definierem, damit die Unternehmen zu kohlenstoffarmen Geschäftsprozessen übergehen, die sie auch im Wettbewerb stärken sollen.

Die Unternehmen verpflichten sich hierbei, innerhalb der nächsten Jahre ein wissenschaftsbasiertes Klimaziel zu definieren, welches sich an den Ergebnissen des Paris-Abkommens orientiert, d.h. die globale Erderwärmung auf 1,5°C bzw. deutlich unter 2°C zu beschränken. Höheres Ziel ist es hierbei, dass bis zum Jahr 2020 wissenschaftsbasierte Zielsetzungen zu Standards in der Ökonomie werden und Unternehmen eine gravierende Rolle bei der Reduktion der Treibhausgasemissionen spielen.

Dies ist nur zu erreichen, indem die Klimaziele in das Nachhaltigkeitsmanagement der Unternehmen integriert werden. Die Initiative ist eine Kooperation zwischen dem CDP, UNGC, WRI und dem WWF. Zusätzlich Bestandteil der Verpflichtungen der We Mean Business Coalition.

Die SBT Zieldefinition ist Teil der CDP Berichterstattung von Unternehmen, durch Aufnahme in den Fragebogen und der Bewertung des CDP. Bestehende Plattformen im Klimabereich, wie UN Caring for Climate, WWF Climate Savers und andere integrieren die SBT Zieldefinition. In den Klimadaten von CAIT sind wissenschaftlich fundierte Ziele verfügbar.

Quelle: World Resources Institute

Scopes - GHG Protocol

Das GHG Protocol differenziert zwischen 3 Bereichen, denen Emissionen zugeordnet werden. Scope 1 beschreibt die direkten Emissionen, während Scope 2 und Scope 3 die indirekten Emissionen aufnehmen. Das GHG Protocol definiert, dass die Emissionen eines Unternehmens in Scope 1 und 2 erfasst werden müssen. Die Scope 3 Emissionen sollten nur erfasst werden, wenn sie systemrelevant sind und einen hohen Anteil an den Gesamtemissionen haben.

Quelle: World Resources Institute

Scope 1

Scope 1 – Direkte Emissionen nach GHG-Protokoll
Beinhaltet direkte Emissionen in Bezug zu Gebäuden und der Fahrzeugflotte Ihres Unternehmens.

Scope 2

Scope 2 – Indirekte Emissionen nach GHG-Protokoll
Umfasst die indirekten Emissionen aus dem Stromverbrauch und der Wärmeerzeugung in Ihren Gebäuden.

Scope 3

Scope 3 – Emissionen nach GHG-Protokoll.
Mitarbeiter, Lieferanten, Kunden Beinhaltet zahlreiche indirekte Emissionen wie Rohstoffe, Logistik, Geschäftsreisen, Mitarbeiterverkehr, die entlang Ihrer gesamten Wertschöpfungskette anfallen.

T

Tipping Points - “Punkt ohne Wiederkehr”

Tipping Point beschreibet den “Punkt ohne Wiederkehr” im Klimasystem der Erde. Der Schwellenwert bezeichnet die Überschreitung zu irreversiblen Veränderungen. Beim Überschreiten des Grenzwertes wird ein linearer Prozess in einen sehr exponentiellen Verlauf verwandelt. Der Kollaps unserer Erde kann in einen globalen Temperaturanstieg von 5°C resultieren. Ozeane würden bis 9 Meter steigen und alle Korallenriffe, sowie der Amazonas Regenwald würden vernichtet werden. Große Teile der Erde wären unbewohnbar.

U

Umweltinformationen für Produkte und Dienstleistungen des BMUV

Broschüre des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit für Produkte und Dienstleistungen. Überblick über Möglichkeiten und Instrumente produktbezogene Umweltinformation zu geben. Mit Schwerpunkt auf freiwilligen Ansätzen, die Unternehmen zusätzlich zur Bereitstellung rechtlich verpflichtender Informationen nutzen können.

Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz

Sie haben weitere Fragen?